Auf der Seite des Auswärtigen Amtes heißt es zur Ermordung des Preisträgers des Stephanus-Preises der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte Pater Frans van der Lugt (zur Preisverleihung siehe hier):
„Außenminister Steinmeier erklärte heute nach der Ermordung des Paters Frans von der Lugt in Syrien: Der Mord an Pater Frans van der Lugt erfüllt uns mit großer Trauer. Pater Frans hat sich in aufopferungsvoller Weise für die Menschen in Homs eingesetzt, die er auch in der größten Bedrängnis nicht alleine lassen wollte. Mit großer Beunruhigung verfolgen wir, dass in zunehmendem Maße religiöse Minderheiten, auch Christen, Ziel von Übergriffen islamistischer Terroristen werden. In diesem Zusammenhang fordern wir die sofortige Freilassung der entführten Vertreter christlicher Kirchen, darunter Jesuitenpater Paolo Dall’Oglio, der Metropolit der syrisch-orthodoxen Kirche, Mar Gregorius Yoanna Ibrahim, sowie der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche, Boulos Yazigi.
Hintergrundinformationen: Pater Frans van der Lugt war seit fünf Jahrzehnten für den Jesuitenorden in Syrien tätig. Er setzte sich vor allem im Bildungsbereich ein und unterstützte zahlreiche Projekte für Menschen mit Behinderungen. Zuletzt war er in der durch das Assad-Regime belagerten Stadt Homs tätig. Die Hintergründe seiner gestrigen Ermordung sind unklar. Frans van der Lugts jesuitischer Konfrater Paolo Dall’Oglio wurde im Juli 2013 entführt. Sein Schicksal ist weiterhin ungeklärt. Die Metropoliten der syrisch-orthodoxen Kirche, Mar Gregorius Yoanna Ibrahim, und der griechisch-orthodoxen Kirche, Boulos Yazigi, – beide aus Aleppo – wurden vor fast einem Jahr entführt.“ (Quelle)
Und Radio Vatikan meldete dazu:
„Der Ordensgeistliche starb als tapferer Mann des Friedens
Der Jesuit Frans van der Lugt ist … in der syrischen Enklave Homs von Unbekannten ermordet worden. Wie die zuständige Ordensprovinz bestätigt, sind zwei Bewaffnete gegen 8 Uhr morgens in seine Wohnung eingedrungen, haben den 75-Jährigen zuerst geschlagen und dann mit Kopfschüssen getötet. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am heutigen Montagnachmittag bekannt. Der niederländische Ordensmann, der seit 1964 in Syrien als Seelsorger und Psychotherapeut wirkte, starb im Stadtviertel Bustan al-Diwan, in dem er sich bis zuletzt um Verständigung unter den Menschen und Lebensmittelhilfen für die von syrischen Regierungstruppen eingeschlossenen Einwohner der Altstadt bemühte. … Mit diesem Geistlichen sei ein ‚Mann des Friedens‘ ermordet worden, der in einer extrem risikoreichen Situation bei den Menschen bleiben wollte, erklärte Lombardi.
Der Jesuitenpater hatte sich bis zuletzt geweigert, die umkämpfte Stadt zu verlassen, solange dort noch Hunger und Not herrschen. Auch nach der Evakuierung von 1400 Bewohnern unter Führung der UNO im Februar 2014 wollte er bei den restlichen Bewohnern ausharren. In den Vormonaten hatte der Priester eindringliche Appelle aus der drittgrößten Stadt des Bürgerkriegslandes gesandt. Die Lebensmittel seien knapp und ein Verlassen des Stadtviertels aufgrund der Schießereien von allen Seiten unmöglich, so der Ordensmann zu Weihnachten 2013.“
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