Im Naumburger Dom bildet das Kreuz des sogenannten Naumburger Meisters eine eindrucksvolle Tür: Der gekreuzigte Christus ist die Tür zum Leben.
Der Westlettner gehört zu den bedeutendsten Werken der deutschen Frühgotik, der offensichtlich zusammen mit dem Westchor (und seinen unübertroffenen 12 Stifterfiguren aus Stein, allen voran „Ekkehard und Uta“) ziemlich genau Mitte des 13. Jahrhunderts von einem unbekannten Genie aus einer Hand entworfen und durchgeführt wurde, den man deswegen den Naumburger Meister nennt (http://de.wikipedia.org/wiki/Naumburger_Meister).
„Die Kreuzigungsgruppe steht unmittelbar am Eingang zum Chor. Links und rechts des senkrechten Kreuzbalkens befinden sich die beiden Durchgänge in das Chorinnere. Beim Betreten des Westchores geht man demnach unter den ausgebreiteten Armen Christi hindurch, vorbei an den seitlichen Figuren der Maria und Johannes. An der Brüstung der Lettnerbühne sind Reliefs mit Darstellungen des Passionsgeschehens angebracht. In dem Giebel in der Mitte befindet sich in einem Vierpass ein Stuckrelief mit der Darstellung Christi als Weltenrichter, umgeben von den arma Christi.
Die Reliefs zeigen die Passion auf dramatisch bewegte, eindringliche und dabei wirklichkeitsnahe Weise. Auch auf eine wirklichkeitsnahe Tiefenwirkung hat der Naumburger Meister geachtet.
Im Einzelnen sind dargestellt (von Süd nach Nord): das letzte Abendmahl, der Verrat des Judas, die Gefangennahme Christi, die Verleugnung Christi durch Petrus (nicht als Relief, sondern als Figurengruppe: Petrus und die Magd, sowie zwei Kriegsknechte, links und rechts der Giebelabläufe), Christus vor Pilatus, die Geißelung und die Kreuztragung. Die beiden letztgenannten Reliefs sind Kopien, da die Originale bei dem Dombrand im Jahre 1532 schwer beschädigt wurden.“ (gekürzt aus Wikpedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Naumburger_Meister)